Ob links- oder rechtsseitig gelähmt, geh-, hör-, seh- oder sprachbehindert – häufig sind behinderte Menschen von der Gesellschaft ausgegrenzt und leben isoliert. Gerade plötzlich behinderte Menschen, die etwa nach einem Schlaganfall aus ihrer gewohnten Lebensbahn geworfen werden, sind oft hilflos und verhalten sich passiv. Sie verlieren ihr Selbstwertgefühl und vereinsamen.
Hier setzt das PartnerProjektGolf (PPG) an: In Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bietet das Projekt auf der Golfanlage Gut Clarenhof in Frechen Plötzlich Behinderten und ihren nicht-behinderten Partnern die Möglichkeit, mit behinderten-gerechten Geräten und geschulten Trainern gemeinsam den Golfsport zu erlernen, was nicht nur die Lebensfreude erheblich steigert. Auf spielerische Art ist der Golfsport zudem eine ideale Ergänzung der Rehabilitation, denn es werden viele Funktionen beansprucht, die nach einem Schlaganfall beeinträchtigt sind. So wird beim Schlagen mit „Eisen“ und „Holz“ durch die erforderlichen Belastungswechsel von rechts nach links die behinderte Körperseite optimal trainiert und die Koordinationsfähigkeit verbessert, weiß Privatdozent Dr. Christian Dohmen, Neurologe an der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln. Als Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe betreut er das PartnerProjektGolf von Anfang an.
Spielerische Form der Therapie
Im Zuge seiner Forschungsaktivitäten zum Thema Schlaganfall konnte Dohmen das subjektive positive Empfinden der golfspielenden Betroffenen in einer Pilotstudie nachweisen: „Die Patienten verbesserten im Verlaufe des Trainings ihre Standsicherheit, die Koordinationsfähigkeit und auch die Zielsicherheit beim Platzieren des Balles. Außerdem verbesserte sich die subjektive Lebensqualität und Alltagsbeeinträchtigung. Einige Teilnehmer berichten sogar, dass sich die Spastik während des Trainings bessert“, so Dohmen.
Egal, wie groß das Handicap: Golf ist ein langfristiger Freizeit- und Therapiesport, den Schlaganfallpatienten mit ihren Partnern fortlaufend im Alltag ausüben können. „Die Patienten lernen, selbst aktiv zu werden und erfahren hautnah, dass sie durchaus noch leistungsfähig sind, dass sie Fortschritte machen und ihre Leistungsfähigkeit noch steigerungsfähig ist“, erklärt der Neurologe.
Jedes Jahr im Mai gibt es einen kostenlosen Golf-Schnuppertag, bei dem Betroffene und ihre Partner den Golf-Sport unverbindlich kennen lernen können.
Aufgaben: seit 2008 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Weitere Informationen zum PartnerProjektGolf unter www.ppgolf.de